Bis 2030 soll der größte Fuhrpark Österreichs komplett emissionsfrei unterwegs sein. Mit einer Ladelösung aus tausenden AC- und DC-Ladepunkten und dem Lade- und Energiemanagement ChargePilot® ist heute schon 40% der Post-Flotte elektrisch unterwegs.
Jeder Standort braucht eine individuelle Lösung
Gemeinsam mit der Österreichischen Post haben wir Großes vor: Bis 2030 soll die aus gut 10.000 Fahrzeugen bestehende Zustellflotte für Briefe und Pakete auf der sogenannten „letzten Meile“ komplett elektrifiziert sein. Schon heute sind gut 3.000 Elektrotransporter im Einsatz, vom Hochdachkombi bis hin zu großen Transportern im Sprinter-Format verschiedener Hersteller. Hinzu kommen mehr als 1.000 E-Fahrräder sowie E-Trikes und E-Mopeds. Damit all diese Elektrofahrzeuge kosteneffizient, sicher und netzdienlich geladen werden können, war eine smarte Ladelösung gefragt.
Die ersten Schritte: Leuchtturmprojekte in Graz, Innsbruck und Salzburg
Zu Beginn wurden drei Pilotprojekte identifiziert, dazu gehören die Städte Graz, Innsbruck und Salzburg. In Innsbruck werden seit Anfang 2024 Briefe und Pakete klimafreundlich zugestellt, mit 145 Elektrofahrzeugen und 126 Ladepunkten, verteilt auf das Logistikzentrum Vomp und drei Zustellbasen im Stadtgebiet Innsbruck. Parallel startete im Sommer 2023 das Projekt „Grünes Salzburg“, bei dem für rund 200 E-Fahrzeuge ebenfalls 126 Ladepunkte bereitgestellt wurden. Stand Anfang 2024 konnten wir insgesamt bereits rund 2.900 Ladepunkte an 100 Standorten erfolgreich realisieren.
"Unser starkes Engagement für eine nachhaltige Logistik wird Schritt für Schritt in Österreich sichtbar. Salzburg ist nun die dritte Landeshauptstadt, nach Graz und Innsbruck, in der wir CO2-frei zustellen. Wir legen in Salzburg jedes Jahr rund 1,9 Millionen Kilometer rein elektrisch zurück und sparen damit mehr als 180.000 Liter Diesel."
Peter Umundum,
Vorstandsdirektor für Paket & Logistik, Österreichische Post AG
Künftig über 10.000 Elektrofahrzeuge intelligent laden
Bei ihrer Planung bis 2030 sieht sich die Österreichische Post mit Herausforderungen wie dem vorzeitigen Batterieverschleiß konfrontiert. Seit 2011 investiert die Post in E-Mobilität, nun gehen die ersten Fahrzeuge in den Ruhestand. Wie schneiden diese Fahrzeuge in der Kostenbilanz ab? Kann die positive Rechnung aufgehen?
Neben der Elektrifizierung der Flotte liegt der Fokus nun auf der Erprobung innovativer Technologien wie Second-Life-Speichern mit Batterien ausgemusterter Zustellfahrzeuge.
"Es läuft noch nicht ganz perfekt, da sich die Dinge schnell und stark ändern. Doch das ist Teil des Experimentierens und der Innovation. Es ist besser, aktiv zu sein und sich anzupassen, als am Ende den Anschluss zu verpassen."
Paul Janacek,
Leitung Konzern-Fuhrpark, Österreichische Post AG
Tausende Ladepunkte auf einem Blick
Unser ChargePilot® sorgt dafür, dass alle Elektrofahrzeuge zuverlässig und effizient geladen werden, ohne den verfügbaren Netzanschluss zu überlasten. In Echtzeit steuert ChargePilot® das Laden der Fahrzeuge entweder durch zeitliche Staffelung oder Leistungsdrosselung, wobei auch andere Stromverbraucher am Standort berücksichtigt werden. Das hält die Betriebskosten niedrig und vermeidet teure Netzausbauten. Zudem ermöglicht ChargePilot® das priorisierte Laden bestimmter Fahrzeuge und die Übertragung von Daten zur Vorkonditionierung über offene Schnittstellen. Das Monitoring und Reporting ist das Herzstück, denn in einem kritischen Bereich wie dem Laden von Zustellfahrzeugen ist eine aktive Systemüberwachung unabdingbar.
"Die Elektrifizierung endet nicht bei der Flotte. Immer wichtiger wird eine hohe Kompetenz bei der Software, hier trennt sich die Spreu vom Weizen: Denn am Ende entscheidet die Software, ob und wie man Elektrofahrzeuge gewinnbringend in einen Fuhrpark wie dem unseren einsetzen kann. Uns ist das mit The Mobility House bereits sehr erfolgreich gelungen."
Paul Janacek,
Leitung Konzernfuhrpark, Österreichische Post AG
Eine klimafreundlichere und günstigere Zustellflotte
Schon heute ist die E-Flotte der Österreichischen Post günstiger, als es mit Verbrennern der Fall wäre. Allein bei den Treibstoffkosten liegen die Einsparungen bei 40 - 60 Prozent, auch die Servicekosten sind signifikant niedriger. Bislang setzt die Post die E-Mobilität gezielt dort um, wo ausreichend Anschlussleistung zum Laden der Fahrzeuge zur Verfügung steht, um die Netzausbaukosten gering zu halten. In Zukunft ist es wichtig, auch abgelegene Gebiete zu elektrifizieren und Standorte zu erschließen, wo die Energieversorgung aus dem Stromnetz herausfordernd sein kann. Hier setzt die Post verstärkt auf eigene Photovoltaikanlagen in Kombination mit Batteriespeichern. Der Post kommt dabei zu Gute, dass sie für die Stationärspeicher auch Batterien aus ausgedienten Zustellfahrzeugen nutzen kann, da sie eine Kauf- und keine Leasingflotte betreibt. Dieser Second-Life-Ansatz, in dem wir bereits seit vielen Jahren erfolgreich aktiv sind, verbessert die ohnehin schon gute Kostenbilanz der E-Fahrzeuge weiter – und macht die Flotte wie auch den Strombezug der Post nochmals nachhaltiger.