Gemeinsam setzen wir eine leistungsfähige Ladeinfrastruktur für emissionsfreie Belieferung um und arbeiten eng mit den Depotpartnern des HES zusammen, um den schrittweisen Ausbau der E-Mobilität voranzutreiben.
Klare Signale für eine grüne Logistik
Der Hermes Einrichtungs Service (HES) ist ein eigenständiges Tochterunternehmen der Otto Group. Die Zwei-Mann-Teams beliefern Endkund:innen mit Möbeln, Elektrogroßgeräten und anderen schweren oder sperrigen Gütern. Der HES ist Marktführer im Bereich 2-Mann-Handling in Deutschland und setzt fortan auf nachhaltige Mobilität. Angesichts des absehbaren Verbots von Verbrennungsfahrzeugen in deutschen Innenstädten ist die Umstellung auf E-Mobilität unerlässlich. Das Unternehmen investiert bis 2030 rund 16 Millionen Euro in Elektromobilität, um die letzte Meile in Deutschlands 80 größten Städten bis 2030 weitgehend emissionsfrei zubeliefern. Dies trägt zur Nachhaltigkeitsstrategie der Otto Group bei, die Netto-Null-Emissionen in der Wertschöpfungskette bis 2045 anstrebt.
"Wir wollen dem Trend der grünen Logistik nicht nur folgen, sondern auch eine treibende Kraft in ihrer Entwicklung sein."
Viviane Reichert-Brown,
Geschäftsführerin beim HES
Erste Schritte: HES erkundet E-Fahrzeuge und plant Ladeinfrastruktur
Die Analyse unterschiedlicher Fahrzeuge von verschiedenen Fahrzeugherstellern zeigte das vielseitige Potenzial der Elektromobilität, aber auch den Bedarf einer flächendeckenden Ladeinfrastruktur und leistungsfähiger Lademöglichkeiten an den Depots. Der HES suchte daher nach einem erfahrenen Partner und wandte sich auf Empfehlung an uns. Zunächst wurde jedoch keine endgültige Entscheidung für einen Anbieter getroffen. Parallel führten wir bereits die ersten Standortbegehungen an 24 Depots durch, um die mögliche Anzahl, Art und Verteilung der Ladestationen fachkundig einschätzen zu können. Auf dieser Grundlage erstellten wir ein Angebot zur kosteneffizienten Umsetzung, das den Logistikdienstleister schließlich überzeugte.
"Trotz weiterer Tests anderer Anbieter gewann The Mobility House uns schließlich mit ihrem Angebot und der Fachkompetenz ihrer Mitarbeitenden."
Tobias Gruschka,
Projektleitung E-Mobilität beim HES
Anhand verschiedener Kriterien wie Stadtnähe, technische Gegebenheiten und hohem Sendungsaufkommen wurden schließlich Leuchtturmprojekte an fünf Depots identifiziert - darunter auch der Standort Berlin. Im Depot in Spandau fiel Anfang April 2024 der Startschuss zur Umrüstung.
Transformationsprozess von Fuhrpark und Mindset für nachhaltige Logistik
Die Transformation birgt auch Herausforderungen, insbesondere in der Zusammenarbeit mit den eingesetzten Subunternehmen und der komplexen Umstrukturierung der Last-Mile-Logistik.
Lies mehr: über die Zusammenarbeit von HES mit Subunternehmen und wie das Unternehmen durch eine gemeinsame Strategie den Ausbau von Ladeinfrastruktur voranbringt.
Eine weitere Etappe stellte die unzureichende Netzanschlussleistung des berliner Depots dar, die trotz Lastmanagement nicht ausreichend war. Unser Partner Elektro Jahn arbeitete eng mit dem zuständigen Netzbetreiber Stromnetz Berlin zusammen, um einen neuen Anschluss zu beantragen und zu installieren. Auf dem Betriebshof wurden entsprechende Zuleitungen für die Stromübertragung vom Netzanschluss bzw. von der Trafostation verlegt. Dieser neue Anschluss ermöglicht nun eine sichere Versorgung der E-Fahrzeuge und ebnet den Weg für zusätzliche Erweiterungen. In städtischen Gebieten wie Berlin sind die täglichen Touren von 80 bis 90 Kilometern für E-Fahrzeuge unproblematisch. In ländlichen Regionen hingegen stellen längere Strecken von über 300 Kilometern eine Herausforderung dar. Die Umstellung auf Elektroantrieb in ländlichen Depots soll jedoch ebenfalls vorangetrieben werden. Pläne zur Bewältigung dieser Strecken sind bereits in Arbeit.
Ausbau der Ladeinfrastruktur gemeinsam angehen
Um künftig auch längere Strecken meistern zu können, berücksichtigten wir beim Standort-Check bereits den Bedarf an Schnellladestationen. Zudem wird eine Anpassung der Routen in weiter entfernten Depots in Betracht gezogen: Zum Beispiel erst eine Tour im Umland, dann Rückkehr zum Depot, Beladen der Fahrzeuge mit neuer Ware und Aufladen der Batterien. So können etwa 100 Kilometer mehr Reichweite erzielt und weite Distanzen überbrückt werden.
Dank der neuen Trafostation in Berlin verfügt der HES nun außerdem über ausreichend Leistung, um die ersten 24 Ladepunkte kontinuierlich mit 22 kW zu betreiben. Es könnten zusätzlich 20 weitere Ladestationen problemlos angeschlossen werden. Der HES ist damit bestens für die Zukunft aufgestellt. Durch den neuen Netzanschluss ist genügend Leistung vorhanden, sodass der HES vorerst auf ein statisches Lastmanagement setzt. Das bedeutet, die E-Fahrzeuge laden konstant mit 22 kW. Zukünftig kann jedoch mit unserem smarten Lade- und Energiemanagementsystem ChargePilot® einfach auf dynamisches oder fahrplanbasiertes Laden umgestellt werden. Dies ist langfristig vorteilhaft, da es die Integration der PV-Anlage und anderer Verbraucher, wie Sortieranlagen oder die Schreinerei vor Ort, ermöglicht. Zudem können die hinterlegten Fahrprofile mit Abfahrtzeiten und Energiebedarf der einzelnen Elektrofahrzeuge berücksichtigt werden, sodass E-Fahrzeuge, die schneller wieder einsatzbereit sein müssen, vorrangig geladen werden.
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Die Umsetzung in Berlin dauerte etwa ein Jahr, bevor die ersten Wallboxen im Depot in Spandau installiert wurden – was eine recht kurze Projektdauer bedeutet.
"Ab Juni werden dann an einer zukunftssicheren Ladeinfrastruktur die bereits heute vorhandenen vollelektrischen Nutzfahrzeuge geladen."
Andreas Schmidt,
Bereichsleiter Corporate Responsibility beim HES
Der HES plant darüber hinaus PV-Anlagen auf den Dächern ihrer Depots zu installieren, um langfristig einen sauberen Fußabdruck zu erreichen. Bereits jetzt bestehen Grünstromverträge an allen Standorten. Parallel dazu startete die Umrüstung am Standort Kassel. Ebenso sind in Hamburg 24 weitere Ladepunkte geplant.
Auch hinsichtlich der passenden Abrechnungslösung ist HES zufrieden. Aufgrund ihrer genauen Vorstellung und präziser Anforderungen wurde hier ein Drittsystem ausgewählt. Dank der offenen Schnittstellen unseres ChargePilot® ließ sich das System aber mühelos integrieren.
"Zu meinem Team zähle ich inzwischen auch The Mobility House, da sie einen wichtigen Job machen und uns unterstützen, was die ganze Projektumsetzung der Ladeinfrastruktur angeht. Sie blicken in die Zukunft und sind führend beim bidirektionalen Laden. Damit können Fahrzeuge Stromlücken ausgleichen und wir den Strom zu günstigen Zeiten ins Netz einspeisen oder entnehmen. Wir haben mit The Mobility House genau den richtigen Partner gefunden."
Tobias Gruschka,
Projektleitung E-Mobilität beim HES