Vorsprung durch E-Mobilität bei Häusler 

Die Mehrmarken-Autohausgruppe Häusler setzt sich entschieden dafür ein, die urbane Elektromobilität zu stärken. Angesichts des wachsenden Bedarfs an Elektrofahrzeugen ist die aktuelle Infrastruktur nicht ausreichend. Deshalb gilt ihr Engagement dem raschen Aufbau von Ladepunkten, um sowohl ihren eigenen Ansprüchen als auch den Bedürfnissen ihrer Kund:innen gerecht zu werden. Ihr Hauptaugenmerk liegt dabei auf der Verbesserung der Standortqualität und Optimierung der Betriebsabläufe. Eigene Ladestationen reduzieren nicht nur den Aufwand gegenüber dem Laden außer Haus, sondern bieten auch einen Mehrwert für Kund:innen – ein Service, der äußerst attraktiv ist und zugleich neue Einnahmequellen eröffnet. 

2019 begann Häusler mit der Suche nach einem geeigneten Partner, der sie ganzheitlich und professionell unterstützt, um E-Mobilität gewinnbringend in ihrem Autohaus zu integrieren.

Die Welt der Autohäuser birgt einzigartige Anforderungen, die sich von anderen Industrie- oder Logistikunternehmen abheben. Es geht nicht nur um eine Marke, sondern um Vielfalt. Die Autohausgruppe Häusler bietet eine breite Palette mit Marken wie Opel, Citroën, Mazda, Jeep, Fiat und Honda – jede hat eigene, markenspezifische Vorgaben und Eigenschaften in Sachen Sicherheit, Reichweite und Akkukapazität. Unsere Aufgabe: Wie bringen wir diese Bandbreite unter einem „Ladedach“ zusammen? Außerdem galt es ideale Standorte für die Ladepunkte auf dem weitläufigen Gelände der Autohauszentrale in der Landsberger Straße im Zentrum Münchens mit über 20.000 m² zu identifizieren. Das Ziel: den Betriebsablauf effizienter gestalten sowie kurze Wege zwischen Hauptverteilung, Lademanagement und Ladepunkten. 

Unsere Planung startete 2019 mit einer präzisen Analyse der individuellen Standortgegebenheiten sowie verfügbaren elektrischen Leistung. Die Anzahl der benötigten Ladepunkte ermittelten wir anhand des aktuellen Fahrzeugbestands und der zukünftigen Elektrofahrzeug-Palette des Händlers. Ebenso berücksichtigten wir das Mobilitätsverhalten der Kund:innen, welches eine entscheidende Rolle spielt: in der City ist Elektromobilität bereits weiterverbreitet gegenüber den ländlichen Gebieten. Informationen zu Neuwagenverkäufen, Probefahrten und Werkstattbesuchen lieferten darüber hinaus wichtige Daten für die Bedarfsplanung. Wir begleiteten Häusler in sämtlichen Schritten – von der Entscheidungsfindung über die Planung, Umsetzung und Berücksichtigung von Fördermöglichkeiten bis hin zum reibungslosen Betrieb. Als Generalunternehmen überwachten wir dabei stets den Projektablauf und steuerten Nachunternehmen wie etwa für den Tiefbau der Ladesäulen-Fundamente. 

In den folgenden Jahren statteten wir, neben der Autohaus-Zentrale in München, schrittweise weitere 12 Häusler-Standorte mit Ladeinfrastruktur aus. Die Erweiterung gestaltete sich leicht, da wir damals die zukünftigen Anforderungen bereits berücksichtigt hatten – etwa durch die Vorbereitung der Unterverteilung sowie Leerverrohrungen. Das Herzstück der Ladeinfrastruktur bildet dabei stets ChargePilot®, unser cloudbasiertes Lade- und Energiemanagementsystem, das Herstellerbarrieren durchbricht und die Integration unterschiedlichster Ladestationshersteller ermöglicht. Schließlich sollte eine zukunftsweisende Ladeinfrastruktur geschaffen werden, die unabhängig von der Fahrzeugmarke für alle zugänglich ist. Alle Ladepunkte im Autohaus werden über das System dynamisch und phasengenau gesteuert. Es berücksichtigt andere Verbraucher, die Gebäudelast inklusive Schweißgeräte, Hebebühne oder Waschstraße und verteilt die zur Verfügung stehende Leistung zu jedem Zeitpunkt intelligent an die Ladepunkte. ChargePilot® steuert aktuell rund 47 unterschiedliche Ladepunkte – darunter 22kW AC-Ladepunkte wie auch Schnellladesäulen mit bis zu 150 kW Ladeleistung. 

Für Häusler bedeutet die intelligente Lastenverteilung erheblich weniger Aufwand und Kosten. Durch die Vermeidung des Netzausbaus konnten Einsparungen von mindestens fünfstelligen Beträgen erzielt werden. Dank unserer offenen Schnittstellenarchitektur behält die Autohausgruppe die Flexibilität, sowohl die Anzahl als auch die Hersteller der Ladepunkte anzupassen. Diese Zukunftsorientierung gewährleistet, dass Häusler langfristig und effizient auf die steigende Nachfrage nach Ladepunkten reagieren kann.  

Außerdem behalten die technische Abteilung und Mitarbeitenden an den einzelnen Standorten dank des nutzerfreundlichen ChargePilot®-Dashboards stets die Kontrolle über sämtliche Ladevorgänge. Allein an der Autohauszentrale in München werden monatlich rund 250 Ladevorgänge an 19 aktiven Ladepunkten durchgeführt – solche Reports lassen sich einfach und bequem exportieren. Häusler konnte zudem von Fördergeldern profitieren: Unter Einsatz des Münchner Förderprogramms „München e-mobil“ erhielt das Unternehmen 2019 eine Förderung von etwa 40% der Gesamtsumme für die erste Phase der Elektrifizierung. Die Investitionskosten für die Ausstattung aller 13 Standorte beliefen sich auf insgesamt 380.000€.