Intelligente Software von The Mobility House macht eine ganze Insel emissionsfrei

23. Mai 2019|Porto Santo, München

Eine Insel frei von CO2-Emissionen: Das ist das Ziel eines gemeinsamen Projekts des Technologieunternehmens The Mobility House (TMH), des Autoherstellers Groupe Renault sowie des Energieversorgers EEM, Empresa de Electricidade da Madeira S.A. Zusammen wollen sie die Madeira-Insel Porto Santo unter dem Titel „Smart Fossil Free Island“ zu einem Leuchtturm der Nachhaltigkeit umgestalten.

Electric car driving on a road
Update: Das Projekt wurde Ende 2022 erfolgreich abgeschlossen und an den zuständigen Energieversorger und Partner Empresa de Electricidade da Madeira S.A.(EEM) übergeben. Über vier Jahre hinweg konnten The Mobility House, die Groupe Renault und EEM durch den Aufbau des intelligenten elektrischen Ökosystems der Insel wichtige Erkenntnisse über das Zusammenspiel verschiedener Akteure im Energiesystem gewinnen sowie durch den Betrieb des vernetzten Systems tatsächlich die Nutzung der Erneuerbaren erhöhen. Diese Erkenntnisse kommen in der weiteren Entwicklung der Technologien von The Mobility House zum Tragen.

Seit Projektbeginn Anfang 2018 arbeiten die drei Projektpartner daran, durch die intelligente Integration von Elektroautos und Batteriespeichern den Anteil der von lokalen Wind- und Solarenergieanlagen erzeugten Erneuerbaren Energien zu steigern. Dafür hat TMH die intelligente Software, den sogenannten „Marketplace“ entwickelt. Dieser optimiert das Zusammenspiel zwischen herkömmlichen Elektroautos, stationären Second-Life Batteriespeichern und bidirektionalen Elektrofahrzeugen (Vehicle-to-Grid, V2G), welche die Energie aus ihren Akkus auch wieder ans Stromnetz abgeben können.

Aktuell tragen Erneuerbare Energien (Wind- und Sonnenenergie) einen Anteil von 15% zur Stromversorgung der Insel bei. Das flexible System, zu dem momentan 22 uni- und bidirektionale Elektroautos von Renault und zwei Batteriespeicher aus Second-Life Renault Fahrzeugbatterien gehören, trägt dazu bei, diese Erzeugungskapazität optimal zu nutzen und legt den Grundstein für einen weiteren effizienten Ausbau der Erneuerbaren Energien. Die flexible Cloud-Plattform „Marketplace“ harmonisiert im Gesamtsystem Bedarf und Angebot der verschiedenen Erzeuger und Verbraucher vollautomatisch. Besteht ein Überschuss an Erneuerbaren Energien, wird dieser Strom an die stationären Speicher sowie die Elektroautos abgegeben. Verdecken Wolken die Photovoltaikanlage und bremst eine Flaute die Erzeugung von Windenergie, geben die stationären Speicher und die bidirektionalen E-Autos ihre Energie wieder ab. Die unidirektionalen Elektroautos laden in diesem Fall nicht. Somit werden derartige Schwankungen wieder ausgeglichen.

Damit die Mobilitätsbedürfnisse der E-Auto-Nutzer jederzeit erfüllt werden, können sie über eine App festlegen, zu welcher Abfahrtszeit wie viel Energie mindestens im Akku des Fahrzeugs vorhanden sein soll. Die gewünschte Mindest-Reichweite des Fahrzeugs steht somit jederzeit zur Verfügung.

Der „Marketplace“ beweist, dass die Sektorkopplung zwischen der Energie- und der Mobilitätswelt technisch möglich ist. Auf Porto Santo handelt es sich um das weltweit erste Projekt, in dem die drei Flexibilitätsformen intelligentes LadenVehicle-to-Grid und Second-Life Batteriespeicher von einer zentralen Softwareplattform intelligent gesteuert werden. Im Kleinen erproben die drei Projektpartner bereits die Integration von Technologien, welche die Energiewende auch auf dem Kontinent unterstützen können.

Das Pilotsystem ist der Grundstein für den geplanten Ausbau der Energieversorgung auf Porto Santo mit Ökostrom und der Beweis dafür, dass verschiedene Anforderungen so intelligent miteinander verknüpft werden können, dass der Anteil Erneuerbarer Energien erhöht werden kann. Das nächste Ziel ist es, sowohl Stromerzeugung als auch Mobilität auf Porto Santo gänzlich frei von fossilen Brennstoffen zu bekommen - momentan kommt der meiste Strom für die Insel noch von Dieselgeneratoren. Nach und nach soll das Gesamtsystem um weitere Elektrofahrzeuge, weitere Stationärspeicher sowie weitere Solar- und Windkraftanlagen ergänzt werden. Die „Marketplace“-Software kann diesen Ausbau flexibel ins Gesamtsystem übernehmen und jederzeit eine zuverlässige Stromversorgung sicherstellen.

Pressekontakt

Manuela Niklasch

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